Stell dir das vor: Die größten Tech-Giganten der Welt – Google, Meta, Microsoft und Salesforce – tun sich zusammen. Aber nicht, um die nächste App oder ein neues Gerät auf den Markt zu bringen, sondern um in Wälder zu investieren. Ja, Wälder!
Gemeinsam haben diese Unternehmen die Symbiosis Coalition gegründet – eine Initiative, die sich auf die Wiederherstellung von Wäldern und natürlichen Ökosystemen weltweit konzentriert. Warum, fragst du dich? Um gewaltige Mengen Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu entfernen – indem sie auf die Natur setzen: durch das Pflanzen von Bäumen, die Unterstützung lokaler Gemeinschaften und die Ausweitung nachhaltiger Landnutzung.
Dies ist nicht die erste Koalition dieser Art – auch Frontier und die LEAF Coalition haben ähnliche Verfahren für Ausschreibungen (RFP) und sogenannte Advanced Market Commitments (AMC) ins Leben gerufen.
Im Jahr 2024 startete die Koalition einen öffentlichen Aufruf – offiziell als Request for Proposals (RFP) bezeichnet – mit der Frage an Organisationen weltweit: „Habt ihr ein ernstzunehmendes Wiederaufforstungs- oder Agroforstprojekt, das dazu beitragen kann, CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen?“
Das Ziel von Symbiosis ist es, bis 2030 Verträge über bis zu 20 Millionen Tonnen hochwertiger, naturbasierter CO₂-Entnahme-Zertifikate abzuschließen. Geht man von einem konservativen Durchschnittswert von 20 US-Dollar pro Tonne aus (Ecosystem Marketplace, 2025), entspricht das einem potenziellen Vertragsvolumen von mindestens 400 Millionen US-Dollar.
Die Resonanz war enorm:
185 Vorschläge von 153 verschiedenen Projektentwicklern
Sie umfassen insgesamt 6,6 Millionen Hektar Land (etwa die Fläche von Irland!)
Zusammen könnten diese Projekte in den nächsten zehn Jahren über 180 Millionen Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre entfernen.
Und bei entsprechender Skalierung sogar bis zu 2,3 Milliarden Tonnen bis 2055.
Das ist kein theoretisches Konstrukt – es handelt sich um reale Projekte an realen Orten, die bereits laufen oder startklar für den Ausbau sind.
Diese Zahlen zeigen, was möglich ist, wenn ernsthafte Finanzierung auf echte Lösungen trifft.Doch die Vielfalt der eingereichten Vorschläge war nicht nur geografischer Natur.
Die Projekte spiegelten auch eine große Bandbreite an Methoden und Entwicklungsständen wider – von der frühen Machbarkeitsphase bis hin zu Projekten, die bereits CO₂-Zertifikate ausstellen:
Die meisten Projekte orientieren sich an Verra-basierten Methoden, und der Großteil befindet sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium.
Die Daten geben zudem einen Einblick, welche Arten von Wiederherstellungsmaßnahmen priorisiert werden – und wie viel Land dabei im Spiel ist:Die aktive Wiederaufforstung überwiegt – die meisten Projekte bewegen sich in einer Größenordnung von 10.000 bis 100.000 Hektar.
Doch genau das zeigt auch, was fehlt. Das hat das Symbiosis-Team in der ersten Phase herausgefunden:
1. Die gute Nachricht zuerst: Das Potenzial ist riesig
Es mangelt nicht an engagierten, lokalen Teams mit ambitionierten Plänen. Das Potenzial zur CO₂-Entnahme ist vorhanden – und die Natur ist bereit, ihren Teil zu leisten.
2. Aber es gibt noch viel zu tun
Many of the projects still struggle with carbon accounting. This means it’s not always clear how carbon reductions are measured or verified. And many need more support to scale up: not just money, but technical advice and long-term partnerships.
3. Offtake ist nur ein Teil des Puzzles
Vorab-Abnahmeverträge helfen – aber sie allein reichen nicht aus. Projekte brauchen frühes Kapital, technische Begleitung und vertrauensbasierte Partnerschaften, um langfristig erfolgreich zu sein.
Die erste Phase der wegweisenden RFP der Symbiosis Coalition ist nun offiziell abgeschlossen.
Nach der Prüfung von Über 180 Projektvorschlägen geht das Symbiosis-Team nun in die nächste Phase über Standortbesichtigungen, vertiefte Bewertungen und langfristige Planungen, um die vielversprechendsten Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Die endgültige Auswahl wird bis Ende Sommer 2025 erwartet, und erste Abnahmeverträge (Offtake Agreements) könnten noch vor Jahresende unterzeichnet werden.
Und ganz ehrlich? Wir sind begeistert, diese Dynamik zu sehen. Mit unseren eigenen Projekten weltweit erleben wir aus erster Hand, welches Potenzial entsteht, wenn Finanzierung, Wissenschaft und lokales Wissen zusammenkommen.
Für Konsument:innen, Unterstützer:innen und Kleinanleger:innen ist es eine wichtige Erinnerung:
Naturbasierte Lösungen sind längst keine Theorie mehr. Sie sind real, sie sind im Gange – und sie brauchen ernsthafte Unterstützung, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Das fühlt sich an wie ein Wendepunkt. Die Größenordnung, die Energie, die Dringlichkeit – sie ist da. Und genau das braucht der CO₂-Markt jetzt.