Das Jahrestreffen des Weltwirtschaftsforums in Davos, das im Januar 2025 stattfand, versammelte fast 3.000 globale Führungspersönlichkeiten unter dem Motto „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter“.
Die Konferenz behandelte unter anderem Themen wie den „Schutz des Planeten“ und Verbesserungen der Kohlenstoffmärkte.
Während das Jahrestreffen durch Trumps virtuelle Ansprache an globale CEOs geprägt war, in der er eine unternehmensfreundliche Agenda mit Steuerreformen und Deregulierung zur Stärkung der US-Wirtschaft betonte, konzentrierten sich andere Teilnehmer auf die drängenden Herausforderungen, die die Menschheit nicht ignorieren kann.
Der ehemalige US-Vizepräsident Al Gore erklärte in seiner Eröffnungsrede: „Die Welt stößt täglich 175 Millionen Tonnen Treibhausgase in die Atmosphäre aus. Es ist Wahnsinn, dass wir das weiterhin zulassen.“
UN-Generalsekretär António Guterres warnte eindringlich vor den Gefahren der anhaltenden Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und verglich sie mit einem „Frankenstein-Monster“, das die globale Stabilität bedroht.
Simon Stiell, Exekutivsekretär des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC), betonte, dass in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt „jeder, der sich zurückzieht, ein Vakuum schafft, das andere füllen werden“.
Der Gegensatz zwischen gegensätzlichen politischen Perspektiven verdeutlicht den zunehmenden Konflikt zwischen kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen und den dringend notwendigen Nachhaltigkeitsbemühungen, um einen lebenswerten Planeten für zukünftige Generationen zu sichern.
The annual published ahead of the event highlighted that over the last two decades, environmental risks have increased to represent the greatest source of long-term concern. This is according to the perception of the Forum's 2025 Global Risks respondents. More on this report in this .
Der jährliche Global Risks Report, der im Vorfeld der Veranstaltung veröffentlicht wurde, zeigte auf, dass Umweltbedrohungen in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend zur größten langfristigen Sorge geworden sind. Dies entspricht der Wahrnehmung der Teilnehmer der Global Risks-Umfrage des Forums 2025. Mehr zu diesem Bericht in diesem Artikel.
Angesichts globaler Spannungen ist es wenig überraschend, dass Fehlinformation und Desinformation weiterhin als die größten globalen Risiken für 2027 gelten. Das WEF untersucht den aktuellen und prognostizierten Zustand der globalen Zusammenarbeit im „The Global Cooperation Barometer 2025“.
Das Jahr 2024 war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen und markierte das Ende eines Jahrzehnts mit den zehn wärmsten Jahren. Extreme Wetterereignisse stellen weiterhin erhebliche Risiken für 2027 dar.
In den nächsten zehn Jahren werden Umweltgefahren voraussichtlich weiter zunehmen, wobei Extremwetterereignisse, der Verlust der Biodiversität und Störungen der Erdsysteme als schwerwiegendste Herausforderungen (Top 4) angesehen werden.
Laut Johan Rockström, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK), schwächt sich die Fähigkeit des Planeten ab, mit Umweltbelastungen umzugehen.
Redner der Sitzung „State of Climate and Nature“ präsentierten 5 mögliche Wege, um das Klima wieder auf Kurs zu bringen.
Einsatz von KI für Klimaschutzlösungen: KI-Tools wie Climate Trace können mithilfe von Satelliten- und Bodendaten globale Emissionen aus Millionen von Quellen überwachen. Maschinelles Lernen ermöglicht Musteranalysen, Prognosen, fundierte Entscheidungen und die Optimierung des Energieangebots und -bedarfs in Netzen.
Transformation der Energieinfrastruktur: Der Energiemarkt benötigt intelligente, dezentrale Netze und fortschrittliche Energiespeicher, um die Zuverlässigkeit erneuerbarer Energien zu gewährleisten. Die Infrastruktur bleibt das größte Hindernis für die saubere Energiewende.
Ambitionierte kurzfristige Ziele setzen: Kürzere Fristen, wie 2030, motivieren Teams und sorgen für mehr Verantwortung im Vergleich zu weit entfernten Zielen wie 2050 oder 2100.
Inspiration statt Anordnung: Persönliche Inspiration fördert echte Motivation und langfristiges Engagement für grüne Transformationen. Es braucht mehr einflussreiche, klimabewusste Führungspersönlichkeiten, die zur aktiven Teilnahme an Klimaschutzmaßnahmen inspirieren.
„Netto-Null“ darf keine Ausrede sein: Unternehmen sollten vorrangig die direkte Nutzung fossiler Brennstoffe eliminieren und Emissionen an der Quelle reduzieren. Zusätzliche Lösungen wie CO₂-Kompensationen und -Entnahmen sollten ergänzend genutzt werden, um Netto-Null zu erreichen.
Ausrichtung der drei Naturmärkte
Im Klimakontext spielen Regierungen und internationale Finanzinstitutionen eine Schlüsselrolle, insbesondere in den Bereichen Klimaanpassung und -minderung. Zudem müssen sie die Finanzierung umweltschädlicher Aktivitäten wie Überfischung oder fossile Brennstoffe einstellen.
Podiumsteilnehmer einer WEF-Sitzung zur Klimafinanzierung betonten die enormen Kosten für den Kampf gegen den Klimawandel und den Stopp des Artenverlustes. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzte im Januar 2024, dass allein die Asien-Pazifik-Region ein Finanzierungsdefizit von mindestens 800 Milliarden US-Dollar (ca. 1,1 Billionen S$) für Klimaschutzmaßnahmen aufweist, selbst nach Berücksichtigung bestehender Finanzierungsquellen wie staatlicher Mittel.
Leitlinien zum Finanzübergang, bereitgestellt von der Transition Finance Transformation Map — Quelle: WEF
Dies ist der Punkt, an dem Kohlenstoff- und Umweltmärkte zunehmend als Instrumente zur Mobilisierung neuer Finanzmittel aus dem privaten Sektor und zur Schaffung zusätzlicher Vorteile betrachtet werden.
Kohlenstoffmärkte bieten eine entscheidende Finanzierungsquelle für Umweltprojekte und könnten auf andere natürliche Ressourcen ausgeweitet werden, etwa auf Märkte für Biodiversitäts- und Wassergutschriften.
Zentrale Fragen waren, wie Biodiversität quantifiziert werden kann, da ihr Wert zwar intrinsisch, aber schwer messbar ist, ob dieser Ansatz das Risiko birgt, die Natur zu kommerzialisieren, und ob diese Kreditarten in bestehende Kohlenstoffmarktstrukturen integriert werden können.
Singapurs Präsident Tharman Shanmugaratnam schloss mit den Worten: „Wir sollten alle unvollkommenen Mechanismen identifizieren und Wege finden, sie zu verbessern.“
Cristina Mittermeier, Mitbegründerin und leitende Erzählerin von SeaLegacy, betonte unsere Verbundenheit mit der Erde und den Ozeanen und sagte: „Wenn wir über Lösungen für den Planeten sprechen, gibt es drei, die seit Tausenden von Jahren funktionieren – Biodiversität, die Ozeane und das Wissen indigener Völker.“
Die Teilnehmer diskutierten zudem zentrale Themen der Agenda für die kommende COP30 in Brasilien und wie alle Akteure eine neue Ära der Zusammenarbeit für Klima und Natur einleiten können.
Der Kivu-Kinshasa Green Corridor – Diese transformative Initiative erstreckt sich durch das Kongobecken von Virunga bis Kinshasa und beherbergt 10.000 Vogelarten. Sie umfasst den Schutz von über 100.000 km² tropischem Regenwald und 60.000 km² wichtiger Torfmoore. Dieser Korridor hat das Potenzial, globale Emissionen in Höhe des weltweiten Ausstoßes von drei Jahren zu binden.
Future of Minerals Forum – Eine gezielte Initiative zur Bewältigung des drohenden Versorgungsengpasses bei kritischen Mineralien, die für die grüne Energiewende unerlässlich sind. Um Netto-Null bis 2050 zu erreichen, muss die jährliche Nachfrage verdreifacht werden, und allein für die Batterieproduktion werden in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich 300 neue Minen benötigt.
Reskilling Revolution – Eine globale Initiative in 40 Ländern, die Unternehmen, Regierungen und die Zivilgesellschaft zusammenbringt, um bis 2030 eine Milliarde Menschen mit zukunftsorientierten Fähigkeiten auszustatten.
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