Call for Proposals geöffnet! Bewerbung endet am 22. Juli. Ihr habt ein Projekt zur dauerhaften CO₂-Entfernung und sucht Funding? Call for Proposals geöffnet! Bewerbung endet am 22. Juli. Ihr habt ein Projekt zur dauerhaften CO₂-Entfernung und sucht Funding?
24. Juli 2025

(Insights): Ausschreibung für permanente CO₂-Entfernung: Phase 1 endet mit einer starken Bewerberauswahl

Bei Planet2050 ist es unsere zentrale Mission, den globalen Übergang zu Netto-Null zu beschleunigen, indem wir hochwertige, überprüfbare Projekte zur CO₂-Entfernung und -Reduktion finanzieren und skalieren. Wir erkennen sowohl das enorme Potenzial als auch die erheblichen Herausforderungen, die mit der Umsetzung innovativer Klimaschutzlösungen verbunden sind.

Wir haben uns auf den Weg zu einer transformativen Klimainitiative begeben, indem wir am 24. Juni 2025 unseren Request for Proposals (RFP) für permanente CO₂-Entfernung (CDR) gestartet haben. Dabei haben wir Projektentwickler weltweit eingeladen, uns ihre Visionen, Projekte und Kapitalbedarfe vorzustellen. In unserem vorhigen Beitrag haben wir erläutert, warum und wie wir diesen Schritt gehen.

Mit dem Abschluss der ersten RFP-Phase am 22. Juli freuen wir uns, einige erste Einblicke zu teilen.

Wir hoffen, dass dieser Überblick einen spannenden Einblick in das aufstrebende und dringend benötigte Ökosystem der CDR-Klimainnovatoren bietet.

282 Projektanträge

Wir freuen uns sehr über die überwältigende Resonanz aus dem Carbon-Removal-Ökosystem, nachdem wir 282 Projektanträge erhalten haben, die mit dem Fokus unseres Permanent CDR RFP im Einklang stehen.

Dieses starke Engagement unterstreicht sowohl die wachsende Dynamik und Innovationskraft in diesem Sektor als auch den entscheidenden Bedarf an Vorfinanzierungsoptionen, um Klimaschutzmaßnahmen vom Start bis zur Skalierung zu ermöglichen.

Wir bedanken uns bei allen Partnern und Marktteilnehmern, die unsere Botschaft weitergetragen und so dazu beigetragen haben, die Vision von Planet2050 Realität werden zu lassen: Puro.Earth, Isometric, Rainbow, Carbon Standard International, German Biochar e.V., IBI, Quantum, Cula, Offstream, Carbonfuture, CDR.Fyi, BlueLayer.

Unser Team prüft derzeit alle Einsendungen und erstellt eine Shortlist der Organisationen, die in die zweite Runde des RFPs einziehen werden, welche im August startet.

Im Einklang mit unseren Prinzipien von Transparenz und offenen Prozessen freuen wir uns, eine erste Analyse der RFP-Daten zu teilen, die zentrale Trends und Merkmale der sich rasant entwickelnden Carbon-Removal-Landschaft aufzeigt.


Zentrale Datenanalysen aus den RFP-Einreichungen

Überblick über die Projekteingänge

Wir haben eine starke Resonanz erhalten: 282 Projektanträge von 255 Organisationen, die alle im Rahmen unseres Permanent Carbon Dioxide Removal (CDR) RFP liegen.

Dominierende CDR-Methodologien

Die überwältigende Mehrheit der Projektanträge, 65 %, nutzt Biokohle als dauerhafte Methode der CO₂-Entfernung. Dies bestätigt Biokohle als eine hochreife, replizierbare und stark nachgefragte Lösung, nicht nur für die Skalierung der CO₂-Entfernung, sondern auch zur Bewältigung lokaler Herausforderungen wie Biomassezersetzung, Abbrennen von Feldern, Waldbrände, Bodensanierung sowie zur Steigerung der Ernte-Resilienz.

Zusätzlich, entwickelt sich Biomassevergrabung zu einer zunehmend beliebten Methodik, was durch eine überraschend hohe Anzahl an Bewerbungen in diesem Bereich belegt wird.


Reifegrad der antragstellenden Organisationen

Obwohl der CDR-Bereich seit 2021–2022 einen deutlichen Aufschwung von Climate-Tech-Startups erlebt hat, zeigt unser Bewerberpool ein breites Altersprofil.

Fast ein Viertel der eingereichten Projekte stammt von Organisationen, die erst in den letzten 18 Monaten gegründet wurden – ein klarer Hinweis auf die rasante Innovationsdynamik in diesem Sektor.

Bemerkenswerterweise schließen sich auch etablierte Akteure dem Aufschwung im CDR-Sektor an. 32 % der Bewerbungen stammen von Organisationen, die bereits vor mehr als fünf Jahren gegründet wurden (darunter 11 Unternehmen, die bereits vor dem Jahr 2000 gegründet wurden). Dies zeigt das wachsende Engagement traditioneller Branchen wie Forstwirtschaft, Bauwesen, Holzindustrie und Energie, die nun ebenfalls eigene CDR-Projekte initiieren.


Geografische Reichweite der Einreichungen

Das RFP stieß auf weltweites Interesse, mit Projekten, die in 66 verschiedenen Ländern geplant oder umgesetzt werden.

48 der eingereichten Projekte sind in Europa angesiedelt.

34 % der Bewerber entwickeln Projekte im Globalen Süden, während die Mehrheit (66 %) im Globalen Norden tätig ist.

Spitzenreiter bei den internationalen Einreichungen waren Projekte aus Indien (39 Projekte, 14 %), gefolgt von den USA (26 Projekte, 9,4 %) und Kenia (23 Projekte, 8,3 %). Weitere wichtige Einreicherländer sind Kanada, Südafrika, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Pakistan, Australien, Brasilien, Kolumbien, Dänemark und Ghana.

Insgesamt sind beeindruckende 53 % aller eingereichten Projekte in Afrika oder Asien angesiedelt.

Eine interessante Erkenntnis ist, dass 21 Projekte von in den USA ansässigen Unternehmen stammen, die global agieren, was den Trend zur „grenzüberschreitenden“ Entwicklung von CDR-Projekten verdeutlicht.

Ebenso haben mehrere in der Schweiz, Deutschland und Schweden ansässige Organisationen Projekte eingereicht, die in anderen Ländern umgesetzt werden.

Verteilung der Projektentwicklungsstadien

Die eingereichten Projekte zeigen eine relativ gleichmäßige Verteilung über verschiedene Entwicklungsphasen hinweg – von Frühphasenprojekten (47 %), die sich auf Machbarkeitsstudien und Project Design Documents (PDD) konzentrieren, bis hin zu späteren Projekten (53 %), die sich in der Registrierungs-/Zertifizierungsphase befinden oder sich bereits in der Vor- oder Nach-Emissionsphase befinden.

Projekte, die bereits den Post-Issuance-Status erreicht haben, suchen typischerweise nach Betriebskapital oder neuen Finanzierungsmöglichkeiten, um Expansion und Skalierung voranzutreiben.

Akzeptanz von Carbon Standards

Die überwiegende Mehrheit der Projekte verfügt bereits über eine Zertifizierung oder plant, diese nach führenden CDR-orientierten Standards zu erlangen:

  • Puro.earth – 39,3 % (am häufigsten genannt)

  • Isometric – 15,3 %

  • CSI – 15,3 %

  • Rainbow – 7,9 %


21 Bewerber haben angegeben, dass sie zwischen zwei oder mehr Standardoptionen abwägen, und 11 Organisationen arbeiten bereits mit mehreren Standards in ihrem Projektportfolio.

Verra, der führende Standard im freiwilligen Kohlenstoffmarkt, hat in den letzten Jahren Methodologien und Initiativen veröffentlicht, wie zum Beispiel:

  • Biochar-Methodologie (VM0044 Biochar Utilization in Soil and Non-Soil Applications, v1.2) – aktualisiert im Juni 2025

  • Enhanced Weathering and Mineralization Advisory Group (EWM AG) – eingerichtet, mit einer derzeit in Entwicklung befindlichen Methodologie

  • VM0049 Carbon Capture and Storage, v1.0 – aktiv seit Juni 2024

Folglich haben 15 Projektentwickler Verra als Standard für ihre Projektaktivitäten ausgewählt, und ein Dutzend weitere ziehen ihn als eine von mehreren Optionen in Betracht.

Zwei Bewerber verfolgen den ISO-Ansatz zur Emissionsbilanzierung, und zwei weitere haben den Gold Standard als ihren gewählten Standard angegeben.

Der Gold Standard hat im Juli 2025 seine neuen "Engineered Removals Requirements" veröffentlicht, was voraussichtlich mehr Projektentwickler dazu ermutigen wird, sich in naher Zukunft für diesen Standard zu entscheiden.

Zeitplan für die erste Kreditausgabe

Der Weg zur Kreditausgabe variiert, zeigt jedoch vielversprechende Anzeichen für ein kurzfristiges Angebot. Fast ein Drittel der Projektbewerber hat entweder bereits ihre ersten Zertifikate ausgestellt oder erwartet die erste Ausgabe innerhalb der nächsten sechs Monate.

Für die verbleibenden Projekte plant die Mehrheit ihre erste Ausgabe im Jahr 2026. Projekte, die auf neue, großskalige Technologien wie Direct Air Capture (DAC), Bioenergy with Carbon Capture and Storage (BECCS) oder Direct Ocean Capture (DOC) setzen, kalkulieren in der Regel längere Zeitpläne und benötigen drei bis fünf Jahre, bevor ihre erste geplante CDR-Ausgabe erfolgt.

Diversifizierte Umsatzströme

Über den Verkauf von CDR-Zertifikaten hinaus plant die Mehrheit der Projekte (65 %) strategisch mit mehreren Einnahmequellen.

Diese umfassen typischerweise Erlöse aus nachhaltigen Materialien (z. B. Biokohle, Baustoffe), Energie (z. B. Wärme, Strom), weitere wertvolle Produkte (z. B. Bio-Öl) sowie Dekarbonisierungs- und Insetting-Dienstleistungen.

Dieser klare Trend zu Multi-Revenue-Streams zeigt einen sophistizierten und widerstandsfähigen Ansatz innerhalb des Carbon-Removal-Sektors.

Durch die Integration verschiedener Einnahmequellen steigern Projekte ihre finanzielle Tragfähigkeit erheblich und werden attraktiver für Investoren.

Diese strategische Diversifizierung stärkt nicht nur die Resilienz der Projekte, sondern beschleunigt den Übergang zu einer zirkuläreren und nachhaltigeren Wirtschaft, in der Klimaschutzlösungen eng mit wertschöpfenden Produkten und Dienstleistungen verbunden sind.


Finanzierungspräferenzen

Planet2050 strukturiert derzeit eine Bandbreite an Finanzierungsoptionen, darunter Eigenkapital, Forward- und Streaming-Vereinbarungen.

Die Bewerber zeigten im Allgemeinen Interesse an mehreren Finanzierungsquellen, da sie die kombinierten Kapitalbedarfe von CDR-Projekten erkennen (darüber haben wir hiere bereits gesprochen).

Vorausverkäufe von CO₂-Zertifikaten bleiben die beliebteste Option. Etwa 20 % der Bewerber ziehen eine Eigenkapitalfinanzierung in Betracht. Fördermittel sind insbesondere für technologiefokussierte Projektentwickler attraktiv, nicht nur wegen ihres nicht verwässernden Charakters, sondern auch aufgrund ihrer entscheidenden Rolle bei der Risikoreduzierung und Reifung junger Technologien.


Prognostizierte Lebenszeit-CO₂-Entfernungen (tCO₂e) pro Projekt


Basierend auf den Angaben von 216 Bewerbern ergibt sich folgende Verteilung der Projekte nach ihrer prognostizierten gesamten CO₂-Entfernung (tCO₂e) über die Projektlaufzeit:

  • <10k: 37 Projekte*

  • 10-100k: 88 Projekte

  • 100k-1M: 62 Projekte

  • >1M: 29 Projekte

*Erläuterung: 37 Projekte prognostizieren eine gesamte CO₂-Entfernung über die Projektlaufzeit von weniger als 10.000 tCO₂e.


Wichtiger Hinweis: Diese Daten stammen aus der ersten Screening-Phase und basieren auf ungeprüften Selbstauskünften. Wie auch andere Datenpunkte wurden sie bisher noch nicht validiert.


Wie geht es weiter?

Die Projekte durchlaufen derzeit eine erste Bewertung anhand der Zulassungs- und Bewertungskriterien, die wir in den RFP Richtlinien vorgestellt haben.

Die Shortlist der Projekte wird in die zweite Phase des RFPs übergehen, die im August beginnt. Die finale Auswahl wird im September erwartet. Wir rechnen damit, dass Partnerschaften und Vorfinanzierungen im 4. Quartal 2025 starten.

Upfront für einen Net-Zero-Planeten

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit wegweisenden Carbon-Removal-Projekten, um Kapital freizusetzen, strategische Unterstützung zu bieten, Risiken in der Entwicklung zu senken und ihre globale Wirkung zu verstärken.

Der Weg zu einer Net-Zero-Welt erfordert mutiges Handeln, und die überwältigende Resonanz auf dieses RFP bestätigt unsere Überzeugung, dass der CDR-Sektor bereit ist, zu liefern.

Wir sprechen allen Bewerbern unseren aufrichtigen Dank aus.


Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen den Klimaschutz zu skalieren.